THE CREEPSHOW, THE ANTI-QUEENS, PSYCHO VILLAGE Hamburg Knust 02.10.2019

Die ‚Death At My Door Tour‘ von The Creepshow nimmt kein Ende – erneut sind die 5 Kanadier in Europa unterwegs und kehrten Anfang Oktober 2019 nach Hamburg zurück. Bereits im Sommer 2018 boten sie hier im Knust eine tolle Show. Dieses Mal haben sie Unterstützung aus ihrem Heimatland mitgebracht – die Girlieband The Anti-Queens. Zum Einheizen waren außerdem noch die drei Jungs von Psycho Village aus Österreich mit am Start.

Psycho Village

Nachdem wir uns durch den Hamburger Regen und den Verkehr am Vorabend des deutschen Nationalfeiertags gekämpft hatten, waren wir froh, endlich im Knust angekommen zu sein. 20 Minuten vor Showbeginn war es noch relativ spärlich besucht und wir hatten quasi freie Platzwahl. Der Club war wunderschön eingerichtet und passt perfekt zum Hamburger Nachtleben. Um kurz nach 21.00 Uhr betraten dann die Musiker von Psycho Village die Bühne – Gitarre, Bass und Schlagzeug – mehr braucht man für guten Modern Grunge-Rock nicht. „Geht’s euch gut Hamburg? – wir sind aus Wien“ – fragte Sänger Daniel in Richtung Publikum. Ein Großteil der Besuchter war aber scheinbar zu faul zum Antworten – und so erwiderte Daniel: „Ah – so sieben oder acht Leuten geht’s gut“ 😅. Musikalisch ging es dann los mit ‚Chasing The Sun‘, dem Opener vom aktuellen Album ‚Unstoppable‘. Auf den zwei großen Monitore, die die Band rechts und links vom Schlagzeug aufgestellt hat, liefen unter anderem NBC News und teilweise auch, richtig schick in Szene gesetzt, die Lyrics zu einigen Songs.

Hamburg ist bereits Station 7 der Tour und die Band bedankte sich, dass sie Teil dieser Tour sein dürfen. Live spielen ist das, was die Jungs am liebsten tun – sie haben in den letzten 18 Monaten ca. 150 Shows gespielt und dabei so einiges erlebt. Sie wurden bestohlen und bespuckt – auch der Tourbus ist mal abgebrannt. Heute schien alles glatt zu laufen und die Band konnte sich aufs Konzert konzentrieren. Coole Gitarrensoli und abwechslungsreiche Gesangsparts sorgen für tolle Unterhaltung zu Beginn des Abends. Daniel und Bassist Maximilian standen sich dann gegenüber und jeder zupfte am Instrument des Anderen – man konnte sehen, die Jungs hatten Spaß – und das Publikum inzwischen auch. Mit ihrer sympathischen Art konnten sie die zu Beginn etwas lahmen Fans dann doch mitreißen. Beim letzten Song stieg Daniel von der Bühne herab und spielte und sang mitten im Publikum. Ein toller Auftritt und auf jeden Fall eine Band, die ihr euch mal ansehen solltet.

Setlist Psycho Village

01. Chasing the sun
02. Foxrain
03. What was that
04. Its okay
06. Cant you see
07. Shine on us
08. Unstoppable
09. Half caste symphony

The Anti-Queens

Nun gab es ziemlich Gewusel auf der Bühne beim Umbau – man hatte den Eindruck es sollte oder musste schnell gehen. 21.50 Uhr ging es dann auch tatsächlich schon weiter – Changeover in Rekordzeit. Die vier Freundinnen aus Toronto in Kanada betraten die Bühne und rockten sofort los. ‚Mean Genes‘ vom aktuellen The Anti-Queens Album machte den Anfang. Nach ‚Sorry Babe‘ fragte Sängerin Emily: „Wie geht’s euch Hamburg – habt ihr Bock ein bisschen mit uns zu singen?“ Der Club war jetzt etwas mehr als halbvoll und die Stimmung wurde besser und besser. Die Mädels auf der Bühne hatten richtig Spaß und prosteten den Leuten im Publikum zu – Flasche an Flasche – das funktioniert in einem kleinen Club ohne Absperrung ziemlich gut. „Es ist so geil hier zu sein – eir sind zum ersten Mal in Hamburg – und es ist unser erste Tour in Deutschland“ sagte Emily. Dann hatten sie einen Song dabei, der von der Dating App Tinder handelte – und wenn ich mich nicht komplett verhört habe, erwähnte Emily die Worte ‚kleiner Schniedel‘ – auf Deutsch! Haha 😊

Die Zeit verging – nur noch zwei Songs sollten folgen. Der erste davon, war ‚Run‘ – ebenfalls ein Song vom neuen Album, welches vor kurzem erschienen ist. Die Band wies die Fans darauf hin, dass man es hinten am Merch kaufen kann.

Beim letzten Song ‚Worse Than Death‘ war dann plötzlich der The Creepshow Gitarrist Chuck mit auf der Bühne und Creepshow Sängerin Kenda war ebenfalls auf der Bühne und filmte den Song von der Seite mit ihrem Smartphone. ‚Worse Than Death‘ ist auch der aktuelle Videoclip von The Anti-Queens, der im August erschienen ist – schaut mal rein. Nach 35 Minuten war die Show der vier Mädels vorbei und es gab reichlich Applaus vom Hamburger Publikum.

Setlist The Anti-Queens

01. Mean Genes
02. Miss Scarlett
03. Sorry Babe
04. Leave Me Out
05. That’s Not What It’s Worth
06. Game Over
07. What Do I Know
08. Small Victory
09. Run
10. Worse Than Death

The Creepshow

Die Bühne im Knust ist wirklich nicht sehr breit – wir waren schon vorher gespannt, wie das vom Platz her mit Keyboard und Kontrabass so aussehen wird. Wieder ging alles sehr schnell mit dem Changeover. Bereits um 22.40 Uhr ertönte das Intro und die Headliner des Abends betraten die Bühne. Die Fans standen nun bei The Creepshow endlich dicht gedrängt vor der Bühne – so gehört sich das bei einem Konzert. Es ging mit ‚Rue Morgue‘ sofort rasant los auf der Psychobilly-Autobahn. Nach ‚Run for your Life‘ sagte Sean ‚Sickboy‘ tatsächlich auf Deutsch: „Heilige Scheiße“ und das tat er, weil er vom Hamburger Publikum begeistert war – die kühlen Norddeutschen wurden sofort warm mit The Creepshow und hatten bis zum Schluss mega Spaß. Ja ja, die Kanadischen Jungs können scheinbar alle etwas Deutsch – Keyboarder ‚Mc Ginty‘ mit seinem schicken ‚Sudden Deäth‘ Shirt hatte sogar ein „Moin Hamburg“ im Repertoire.

Jetzt war richtig Partystimmung und sogar ‚Happy Birthday‘ wurde angestimmt – Alex, ein Fan im Publikum hatte Geburtstag. Die Band sagte, es ist ihr ‚Lieblingsdeutscher‘. Volle Energie gab es dann bei ‚Grave Diggers‘ – auf und vor der Bühne. Es war reichlich Abwechselung geboten, bei einem Song tauschte Kenda ihre rote E-Gitarre gegen eine schwarze Akustik Gitarre, dann gab es einen Song, den sie schon lange nicht mehr gespielt hatten und einen Song, den die Männer alleine performten – kurze Pause für Sängerin Kenda. Bei ‚Death At My Door‘ sagte ‚Sickboy‘: „Hamburg, ich kann euch nicht hören.“ Und sofort waren die Fans wieder voll da. Bei ‚Shake‘ drehte Kenda eine Runde durchs Publikum. „Wir brauchen jetzt eure Hilfe – alle die Hände in die Luft – und zwar so…“ Und dann ging bei ‚Sticks and Stones‘ die Post so richtig ab, die Hamburger waren nun nicht mehr zu halten. „Könnt ihr mit uns singen? – Wollt ihr mit uns singen?“ ‚Ohhooohooo ooooo see you in hell‘ schallte es dann aus hunderten Kehlen – total cool „Lauter! Komm los, Hamburg“.

Nun brauchte die Band eine ganz kurze Pause – nach 65 Minuten verschwanden sie mal hinter der Bühne; aber sie ließen sich durch laute ‚Zugabe‘ und ‚We Want More‘ Rufe nicht lange bitten und weiter ging die rasante Fahrt – bis Mitternacht.

The Creepshow boten einmal mehr eine ausgewöhnliche Show – sympathisch, mit Power und Spielfreude – so gewinnen sie garantiert in jedem Club neue Fans dazu. Ihr solltet euch das nicht entgehen lassen – besucht noch schnell eine der Shows in der Schweiz, Deutschland oder Österreich – es lohnt sich!

Setlist The Creepshow

01. Intro/Sermon 2
02. Rue Morgue
03. Born To Lose
04. They All Fall Down
05. Creatures
06. Run For Your Life
07. Keep Dreamin‘
08. Sell Your Soul
09. Zombies Ate Her Brain
10. Grave Diggers
11. Hellbound
12. Death At My Door
13. Shake
14. Sticks And Stones
15. See You In Hell

… ??? 16. Get What’s Comin‘

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