von Marko Jakob

Future Palace

Pünktlich um 20.00 Uhr ging es los. Den Anfang im Flex an der Augartenbrücke, direkt am Donaukanal; machte das 2019 gegründete Berliner Trio Future Palace, die 2020 ihr Debutalbum ‚Escape‘ veröffentlicht haben.

Sängerin Maria sagte: „Das ist unser allererstes Konzert im Ausland, also auch das erste in Wien“.

Die Band war in Wien allerdings nicht in Originalbesetzung am Start – Schlagzeuger Johannes wird Vater und hat deshalb eine Tourpause eingelegt.

Das Konzert begann mit dem Song ‚Heads Up‘, der im Dezember 2021 als Video veröffentlicht worden ist. Die Fans waren auch gleich zu Beginn bereit und drängten sich an der kleinen Absperrung vor der Bühne.

Das nächste Lied war dann die neue Single ‚Defeating Gravity‘. Der Song wurde innerhalb weniger Tage nach dem Erscheinen bereits über 100.000 Mal gestreamt.

Am 10.06.2022 erscheint dann auch endlich das neue Album „Run“. https://arising-empire.shop/musik/645/future-palace-run-cd-digisleeve

„Wir sind schon auf das Feedback gespannt“ sagte Maria. Aber das Feedback bekam die Band eigentlich schon heute Abend, denn fünf der sieben gespielten Songs werden auf dem neuen Longplayer enthalten sein – und das Publikum hatte Spaß – bei jedem Song.

Und schon war die Zeit für den letzten Song gekommen – ‚Paradise‘. „Singt so laut, wie ihr könnt, wenn ihr ihn kennt und wenn nicht, springt so hoch ihr könnt“ lautete die Ansage in Richtung Fans. Und ab ging die Post nochmal. Nach 30 Minuten Metalparty war es dann auch schon wieder vorbei.

Wer Lust auf mehr bekommen hat, sollte sich den 04.09. im Kalender schonmal ankreuzen. Future Palace kehren nämlich bereits Anfang September zurück nach Wien. Vorher gibt neben zahlreichen weiteren Clubshows noch ein echtes Highlight. Die Berliner treten beim With Full Force Festival auf, eines der bekanntesten Metalfestivals in Deutschland.

SETYØURSAILS

Der Umbau ging Ruck Zuck – während der kurzen Pause spielte es unter anderem den 80er Jahre Klassiker ‚Fürstenfeld‘ von der Band S.T.S., der doch einige der eingefleischten Metalfans zum Mitsingen verleitete. 20.50 Uhr war alles angerichtet und SETYØURSAILS betraten die Bühne.

Da im hinteren Bereich der Bühne bereits das Schlagzeug von Annisokay aufgebaut war, hatten auf der eh schon kleinen Bühne nicht alle Bandmitglieder Platz, so dass Dominic und André ihre Instrumente direkt vor der Bühne an der Absperrung spielen mussten – eine Situation, die man nicht alle Tage erlebt. Bei den Konzerten zuvor in Deutschland waren die Clubs und Bühnen eine Nummer größer. Bei einer der Shows in Deutschland, in Jena, hat sich Sängerin Jules leider einen Bänderriss zugezogen und konnte die Show in Wien nur mit angezogener Handbremse spielen.

SETYØURSAILS haben im Januar 2022 ihr zweites Album ‚Nightfall‘ veröffentlicht. https://napalmrecords.com/deutsch/setyoursails-nightfall-digipak-cd.html

Das Konzert begann dann auch mit dem Opener des Albums – ‚Ghost‘. Die Kölner Band hatte das Wiener Publikum von Beginn an im Griff und Sängerin Jules konnte stimmlich voll überzeugen – von sanft bis wild.

Es war eine super Stimmung im sehr dunklen Club – aber ich vermute, dass die Fans im hinteren Teil des Clubs die schwarz gekleideten Musiker kaum erkannt haben. Die Show war fast komplett ohne Beleuchtung – scheinbar hatte der Lichttechniker eine Pause eingelegt. Da war ja die Leuchtschrift für die Toiletten sogar heller, als das Bühnenlicht.

Nun gab es aber doch etwas Licht, denn Jules forderte die Fans auf, ihre Taschenlampen rauszuholen. Das sah echt cool aus.

Eines der Highlights der Show war die Coverversion der Lady Gaga Ballade ‚Shallow‘. SETYØURSAILS haben dem Song natürlich eine komplett neue Note verpasst und quasi aus dem Schlaf geweckt.

Bei ‚Why‘ ging dann nochmal richtig die Post ab und das Publikum konnte sich austoben. Es war dann, wie es immer ist, wenn es schön ist – die Zeit fliegt und so wurde mit ‚fckoff‘ schon der letzte Song eingeläutet. Die Fans hatten mega Spaß beim Auftitt von SETYØURSAILS, von denen man in Zukunft mit Sicherheit noch hören und sehen wird.

Annisokay

Kurz nach 22.00 Uhr ging es dann weiter – die Fans nun alle dicht gedrängt vor der Bühne. Es war Zeit für den Headliner, Annisokay aus Halle in Deutschland. Die Band wurde bereits vor etwa 15 Jahren gegründet und sind natürlich längst keine Unbekannten mehr.

Im vergangenen Jahr erschien das fünfte Studioalbum ‚Aurora‘, welches in Deutschland in die Top20 gechartet ist. https://arising-empire.shop/musik/643/annisokay-aurora-special-edition-2cd-digisleeve

Die Jungs knallten zur Begrüßung gleich mal den ‚Aurora‘ Opener ‚Like A Parasite‘ raus.

Dann wurde den Fans ein ‚Schöner Dienstag‘ gewünscht – und das am Mittwoch, aber auf Tour ist scheinbar tatsächlich jeder Tag gleich, außer dass Stadt, Club und Publikum anders sind.

Die Stimmung im Club war toll – die Band aus Sachsen-Anhalt hat auf jeden Fall den Nerv der Wiener getroffen. Nach ‚Friend Or Enemy‘ gab es dann riesen Jubel. Die Jungs spielten aber nicht nur ihre Songs runter, sondern kommunizierten immer wieder mit dem Publikum und erzählten die ein- oder andere kleine Geschichte rund um die Band – wirklich sehr sympathisch.

Christoph berichtete unter anderem über die kurzfristige Verlegung des Konzerts vom Chelsea in das Flex – bedankte sich bei allen, die in das Flex gekommen sind, sowie bei allen aus dem Club, die für die Betreuung der Bands zuständig waren.

„Und nun Circle Pit mit euch – los geht’s“ – es folgte ‚Unaware‘ vom Album ‚Arms‘.

„Beim nächsten Song brauchen wir keinen – sondern euch zum Mitsingen“ – ‚Good Stories‘.

Und beides klappte hervorragend, sowohl Circle Pit, als auch Mitsingen.

Annisokay spielten auf ihrem ‚Aurora Tour‘ Konzert aber nicht nur neue Songs, sondern boten einen tollen Querschnitt durch die bisherigen Alben und um die Stimmung unter den Fans noch ein bisschen zu steigern, sagten die dann „Bisher war es nur das ‚warm up‘ – wir brauche euch jetzt.“

Die Band spiete nach vier Jahren ‚Wien-Pause‘ eine tolle Show, egal ob heute nun Dienstag oder Mittwoch war.

Dann war es an der Zeit, die ganze Crew vorzustellen und die Support-Bands abzufeiern.

Die Band ist wirklich froh, nach über 2 Jahren Corona-Pause wieder auf der Bühne stehen zu können. „Wir dachten schon, wir müssen uns was Neues suchen – bei McDonald’s oder so.“

Nun war Mitsingen angesagt – coole Atmosphäre beim Slipknot Cover ‚Duality‘.

„Seid ihr noch da, Wien? – noch zwei Songs“. Es folgte das wundervolle ‚Time‘, das während der verrückten Corona Zeit geschrieben wurde. „Springt noch mal alle, Wien“.

Es gab dann noch etwas Nachschlag und etwa 23.20 Uhr endete ein extrem geiler Metalabend, der aber auch kurz vor der Absage stand, denn Christoph hatte Probleme mit den Stimmbändern und musste vor der Show sogar einen Arzt aufsuchen.

„Absagen oder spielen“ lautete die Wahl – der Rest ist Geschichte. Danke Annisokay, SETYØURSAILS und Future Palace und noch viel Spaß beim Rest der Tour.