SPACE OF VARIATIONS – live Viper Room Vienna 24.03.2024 | IMAGO Tour 2024 | Support: Evermorphing, Lost in Ruin, Up!Great

von Marko Jakob und Lucifera Nightmare


UP!GREAT

„Are you ready?“ hiess es gleich mal zu Beginn. Den Start am Sonntagabend machte die tschechische Band Up!Great. Die Musik des Quartetts aus Ostrava lässt sich schwer in eine Schublade stecken, aber egal – Hauptsache es rockt.  Up!Great boten eine powervolle Show mit der kräftigen Stimme von Sängerin Veronica. Das Publikum hatte trotz ‚Sicherheitsabstand‘ zur Bühne Spaß und wackelte im Takt mit. „Wir sind aus Tschechien und freuen uns hier zu sein.“ sagte die quirlige Sängerin dann. Kurz darauf machte sie sogar einen kleinen Ausflug durchs Publikum. Nach knapp 30 Minuten war die flotte Show mit kraftvollen Grooves und Riffs schon wieder vorbei. Die sympathische Band aus dem Nachbarland sagte Auf Wiedersehen – „Genießt den Rest des Abends – wir waren Up!Great“



LOST IN RUIN

Der Auftritt vom lokalen Support Lost in Ruin verzögerte sich um etwa 10 Minuten, da ein Stecker scheinbar nicht dort war, wo er hingehörte. Zahlreiche Fans mit Bandshirts drängten sich schon vor der Bühne und konnten es kaum erwarten, bis es endlich los ging. Dann gab es endlich das Okay und das Wiener Metalcore Quartett liess es ordentlich krachen. Nebel, grüne Laser und fette Riffs – ein schönes Konzertambiente und Fans in Partystimmung – so langsam kam richtig Schwung in den Viper Room, den die Band bereits von Auftritten aus dem vergangenen Jahr gut kennt. Nun gab es den Song ‚Emperor‘, zu dem die Band auch einen Videoclip veröffentlicht hat. Beim letzten Song, der richtig mitreißend war, gab es dann sogar einen Moshpit. Die fieberhafte Fehlersuche zu Beginn hat der Band leider zwei Songs gekostet. Tolle Stimmung bei den Lokalmatadoren



EVERMORPHING

Die 2008 gegründete Band trat bis 2021 unter dem Namen Morphine Suffering auf und startet nach einer Übersiedlung von der Ukraine in die USA nun unter neuem Namen wieder richtig durch. Evermorphing nennt sich das Quartett, bei dem der ehemalige (2009) Jinjer Sänger Maks am Mikrofon steht. Die Fans im Viper Room hatten wieder ihren Sicherheitsabstand von etwa zwei Metern bis zum Bühnenrand eingenommen – aber dort ging bei den Songs von Evermorphing jetzt richtig die Post ab – die Haare wurden wild hin und her geschüttelt. „Kommt doch näher ihr da hinten – wir haben hier vorn richtig Spaß“ sagte Maks in Richtung der Leute, die sich gemütlich an der Bar niedergelassen hatten. Die Metalcore Songs mit den eingängigen Melodien haben wirklich Spaß gemacht. „Unser letzter Song jetzt und wer mag kann mit mir zusammen singen – es ist ziemlich einfach“. Das war ein cooler Schlusspunkt einer temporeichen Show der Wahlamerikaner, von denen man sicher noch einiges hören und sehen wird.



SPACE OF VARIATIONS

Der Siegeszug von Space Of Variations ist nicht mehr aufzuhalten. Nach ihrem Wechsel zu Napalm Records spielen die Ukrainer nun definitiv in einer noch größeren Liga. Die emotionale Atmosphäre war schon auf der gemeinsamen 2021er Tour mit den großartigen Jinjer zu spüren – nun gehört die große Bühne Space Of Variations auf ihrer ‚Imago‘ Tour ganz alleine. Der überwältigende Sound, der an Vielfalt kaum zu überbieten ist, kann sich ohne Zweifel mit den Genregrößen messen. Intensive Metalcore Riffs, gepaart mit knallharten Breakdowns und gekonnt eingesetzten elektronischen Elementen machen eine Space Of Variations Liveshow zu einem absoluten Aha-Erlebnis. Die unglaubliche Ausstrahlung und Bühnenpräsenz von Sänger Dima sorgte für ein fantastisches, total ergreifendes Konzertfeeling – die Fans waren jetzt total aus dem Häuschen. Auch und besonders die Songs, bei denen Gitarrist Alex seine Stimme mit einbrachte, waren von einer speziellen Abwechslung geprägt.

Neben den saustarken neuen Songs spielte die Band natürlich auch einige der Live-Dauerbrenner, wie zum Beispiel ‚F*ck This Place Up‘ vom ‚Mind Darknet‘ Album. Immer wieder ein cooler ‚Mitmach‘ Song für die Fans. „Helft uns – es ist eine einfache Sache“ ‚We came to fuck this place up‘ schallte es dann durch den Viper Room. „Danke erstmal, dass ihr hier seid, macht mal Lärm für euch selbst“ hieß es dann von der Bühne. Die Band versuchte sich dann ein bisschen bei den Fans zu entschuldigen: „Wir sind leider alle krank geworden und spielen so gut wir können.“ sagte Dima. Aber mal ehrlich, man merkte das den Jungs eigentlich nicht an, sie strahlten wirklich eine tolle Energie aus. Dann war es Zeit für den nagelneuen Song ‚Tribe‘, der eine Woche zuvor veröffentlicht wurde. Volle Partystimmung jetzt im Viper Room. Danach kam eine weitere, emotionale Ansage der Ukrainer: „Danke, dass ihr hier seid – es ist sehr wichtig für uns, hier zu spielen. Wenn ihr unsere Musik mögt, kommt nach der Show zu uns an den Merch und unterstützt uns“.

Dann sollten sich alle hinsetzen und verharrten beim langsamen Beginn von ‚Outer Space‘ in dieser Position – bis der Song dann förmlich explodierte und alle auf Kommando hochsprangen – und weiter ging der Abriss. Wow was für eine Show – da war an früher nach Hause gehen nicht zu denken. „Nun kommt der letzte Song – es wird keine Zugabe geben – also ist das jetzt eure letzte Chance. Hände hoch, schließt die Augen, spürt die Energie.“  Die Fans haben diese letzte Chance nochmal ausgiebig genutzt und dem Konzertabend den perfekten Schlusspunkt verliehen. Es seien auch alle gegrüßt, die den Sonntagabend lieber zu Hause verbracht haben – ihr habt was verpasst – Lasst euch diese Chance beim nächsten Mal nicht entgehen. Space Of Variations sind einfach der Knaller. Da hatte FFS Boo-kings & Management einen richtig guten Riecher und holen die Jungs hoffentlich bald wieder nach Österreich zurück.