ENSLAVED, SVALBARD, WAYFARER live in der ((szene)) Wien 19.03.2024 | European Spring Tour 2024 |

von Marko Jakob


WAYFARER

Den Abend eröffnete um 19.30 Uhr eine Band aus den USA. Wayfarer aus Denver, Colorado wurde im Jahr 2012 gegründet und ist bekannt für ihren einzigartigen Stil, der Elemente des Black Metal, des Post-Metal und des Americana miteinander vermischt. Wayfarer hat eine kraftvolle und düstere Klanglandschaft geschaffen, die oft von einer tiefen Verbindung zur Natur und zur amerikanischen Geschichte geprägt ist. Die Band hat mehrere Alben veröffentlicht, darunter “Children of the Iron Age” (2014), “Old Souls” (2016) und “World’s Blood” (2018).

Mit ihren wunderschönen Soundpassagen und unverwechselbarem Klang sorgte das Quartett gleich am Anfang für ordentlich Stimmung in der sehr gut gefüllten ((Szene)) Wien. Zwei der Bandmitglieder wechselten sich mit dem Singen ab, so gab es auch stimmlich ordentlich Abwechslung bei Wayfarer.

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SVALBARD

Nach einer kleinen Pause strömten die Musikfans wieder zurück in den Konzertsaal – nun waren es noch mehr, als zuvor bei der ersten Band. Jetzt war Stage-Time für Svalbard aus Bristol. Die Post-Hardcore- und Post-Metal-Band wurde 2011 gegründet. Ihr Sound ist eine Kombination aus Hardcore-Punk und Metal mit atmosphärischen und melodischen Passagen. Svalbard haben sich einen Namen in der britischen Underground Szene gemacht und sind für ihre mitreißenden Live-Auftritte bekannt – und mitreißend war es in der ((Szene)) Wien vom ersten Ton an. „Wir haben letztes Jahr unser neues Album ‚The Weight of the Mask‘ rausgebracht und spielen jetzt ein paar Songs davon“ sagte Sängerin Serena. Weiter ging es also mit neuen Stücken, die voller Energie präsentiert wurden. Jede Sekunde, die Serena nicht am Mikro stand, war sie mit ihrer Gitarre unterwegs und schüttelte ihre Haare. Die Dynamik der Show übertrug sich spielerisch leicht aufs Publikum und die Stimmung war verdientermaßen auch schon bei den ersten beiden Bands richtig gut. Immer wieder brandete großer Jubel zwischen den Songs auf. „Geht’s euch gut? Schreit für die Jungs, auf die ihr wartet“ sagte die Powerfrau dann. „Ein Traum wurde wahr – wir sind große Fans und es ist eine Ehre für uns mit Enslaved auf Tour zu sein. Nach vierzig Minuten Metal-Genuß war es dann vorbei. Die Musiker streckten zum Schluss ihre Instrumente in die Höhe und verließen wortlos unter großem Jubel die Bühne

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ENSLAVED

Nun war die Pause etwas länger – der Umbau für den Headliner etwas anspruchsvoller. Alles wurde angerichtet für den Auftritt von Enslaved, die in der ((Szene)) Wien im Rahmen ihrer European Spring Tour auftraten. Die 1991 gegründete  norwegische Extreme-Metal-Band, gilt als eine der Pioniere des sogenannten Viking Metal-Genres, obwohl ihr Stil im Laufe der Jahre eine breite Palette von Einflüssen aus Black Metal, Progressive Metal und traditioneller norwegischer Musik umfasst hat. Enslaved hat im Laufe der Jahre eine Vielzahl von Alben veröffentlicht, darunter wegweisende Werke wie ‚Vikingligr Veldi‘ (1994), ‚Isa‘ (2004) und ‚RIITIIR‘ (2012). Die Band hat auf vielen renommierten Festivals gespielt und in den nunmehr über drei Jahrzehnten ihres Bestehens eine treue Fangemeinde auf der ganzen Welt gewonnen. Die Bandmitglieder um Sänger und Bandgründer Grutle Kjellson marschierten alle einzeln auf die Bühne und wurden mit lautstarken ‚Enslaved‘ Sprechchören von den Wienern empfangen.

Die Begrüßung des Publikums erfolgte dann in Deutsch und alles war angerichtet für eine atemberaubende 90- minütige Metalshow. Bei den ersten drei, wie üblich für Enslaved, sehr langen Stücken konnten sich die Fans gleich mal ordentlich eingrooven. „Weiter mit Song von ‚Utgard‘ – später gibt es dann auch ältere Songs.“ Gab Grutle als Zwischeninformation an die Fans weiter. Es gab weiterhin mega Stimmung, tolles Licht, wehende Haare und tolle Posings mit den Instrumenten.  Auch die Haare der Fans wehten inzwischen ununterbrochen über die Absperrung an der Front Row. Auch die teilweise langen Instrumentalpassagen hatten es wirklich in sich.

Nachdem Grutle das Publikum fragte, wer bei ihrer ersten Show in Wien im Jahre 1995 schon dabei war, traute sich keiner so richtig, die Hand zu heben. Also ging sein Blick dann zum Gitarristen: „Warst du da“? Im Übrigen war die ((Szene)) jetzt bis zur letzten Reihe prall gefüllt – das sah so ziemlich nach ‚ausverkauft‘ aus. Erneut brandete Jubel auf, als der Song zum Ende kam. „Erinnert ihr euch an das Album ‚Below the Lights‘? –  jetzt gibt es einen Song daraus“ Und nach ‚The Dead Stare‘ folgte mit ‚Havenless‘ gleich noch ein Song vom 2003er Album. Und wieder schallt ‚Enslaved‘ im Chor durch den kompletten Raum. Die fantastische Stimmung hielt bis zum letzten Song an, und vermutlich hat keiner den Weg in die ((Szene)) bereut. Das war Metal-Spaß am Dienstag vom Feinsten.

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